In Breitenholz haben wir den Auftrag als Generalplaner für die Konzeption, Planung und Umsetzung eines Wärmenetzes inkl. Heizzentrale und Energieerzeugung übernommen. Ziel war ein innovatives Wärmenetz zu entwickeln, dass Maßstäbe bei Klimaschutz, Effizienz und Nachhaltigkeit neu setzt und gleichzeitig wirtschaftlich realisierbar ist.
In der Bau- & Planungsphase fungierten wir als zentrale Instanz, die alle Gewerke und Disziplinen miteinander verbindet, um ein effizientes termintreues Bauvorhaben zu ermöglichen.
Auftraggeber & Zielsetzung
Bauherr
Bioenergie Breitenholz
Standort
Bergwiesen 1, 72119 Ammerbuch
Zielsetzung
Initiator des Projektes war die Bürger Energie Tübingen eG, die Bioenergie Breitenholz tritt als Betreiberin des Wärmenetzes und Komplementärin der Bürger Energie Tübingen eG auf.
Unsere Aufgabe war die Planung und Umsetzung eines innovativen Wärmenetzes inkl. Heizzentrale und Energieerzeugung nach den Richtlinien der Förderung "Wärmenetze 4.0", mit der Zielsetzung eines möglichst hohen Anteils an brennstofffreier Wärme.
Art der ausgeführten Leistung
Ausführungszeitraum
2020 - 2025
Leistungsumfang
- Erstellung Machbarkeitsstudie, Abwicklung der Förderung Wärmenetze 4.0 im Modul 1 & 2
- HOAI Leistungsphase 1 bis 9 der technischen Gebäudeausrüstung
- HOAI Leistungsphase 1 bis 9 der Ingenieurbauwerke
- HOAI Leistungsphase 1 bis 9 Architektur
Besonderheiten
- 100% Regenerative Energie
- 35% Solaren Deckungsgrad
- Pufferspeicher mit 1.000 m³ in druckloser Ausführung
- kompletter Verzicht auf fossile Energieerzeuger auch für die Spitzenlast
- Genossenschaftliche Struktur als Wärmenetzbetreiber
Technische Daten
- 3 x Hackgutkessel a 400 kW
- 2.000 m² Solarthermiefläche
- 1.000 m³ Pufferspeicher
- Länge Wärmenet ca. 4.000 m
- 132 Anschlussnehmer
Beschreibung der Maßnahmen
Die Wärmeversorgung erfolgt zu 65 % aus Holzhackschnitzeln. Die restlichen 35 % werden durch ein etwa 2.000 m² großes Solarkollektorfeld bereitgestellt. Ein Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 1.000 m³ Wasser dient zur Speicherung der Solarwärme. Dank des großen Speichervolumens kann die im Sommer gewonnene Solarwärme bis in den Herbst und Winter genutzt werden.
Das Wärmenetz hat eine Länge von etwa 4.000 m und versorgt 132 Gebäude. Die jährlich verkaufte Wärmemenge beträgt ca. 2,2 Millionen kWh. Dadurch können pro Jahr etwa 275.000 Liter Heizöl eingespart werden.
Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Innovative Wärmenetzsysteme 4.0“ des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) unterstützt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 7,9 Millionen Euro.
Blick in die Zukunft
Bei einer Nachverdichtung können zukünftig weitere Anschlussnehmer an das Wärmenetz angeschlossen werden. Die noch nicht angeschlossenen Bewohner in Breitenholz haben so die Möglichkeit mit einem Nahwärmeanschluss auf eine kostengünstige regenerative Wärmeversorgung. Weitere Wärmequellen (z.B. Wärmepumpe) können zukünftig integriert werden.